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Bertram Faensen
Antikensammlungen in Ostpreußen
Sammlungen von antiken Originalen bzw. von deren Kopien
und Abgüssen sind wichtige Träger der Antike-Rezeption
seit der Renaissance, im 18. Jahrhundert stehen sie im Zentrum
früher Museumsbildungen. Ein kaum bekanntes Kapitel stellen
die Sammlungen in den ehemaligen deutschen Ost¬gebieten dar, die
während und nach dem Zweiten Weltkrieg von Auflösung
und Zerstörung betroffen waren. In einer Fallstudie wird die
Geschichte von Antikenbeständen einer ganzen Region, der
ehemaligen Provinz Ostpreußen, untersucht und ihre Bedeutung
für die Entwicklung der Museen, die Wissenschafts-, Kultur-
und Landesgeschichte der Provinz beleuchtet. Die an die antike
Kunst (vor allem die griechische Plastik) gekoppelten
Bildungs¬absichten spiegeln die im 19. Jahrhundert
gegründeten Antikenmuseen an der Universität
Königsberg (ab 1824), an der katholischen Hochschule
Braunsberg (ab 1881) und - besonders wirkungsvoll - die
Kunstsammlungen des Barons Fritz von Farenheid in Beynuhnen (ab
1847), die auch dem Publikum zugänglich waren. Kleinere
antike Kollektionen fanden sich u. a. in Heimatmuseen, Gymnasien,
Kunstinstituten, Bibliotheken, in aristokratischen und
bürgerlichen Haushalten. Ein Katalog, der einen
überblick über die Inventare der Museen
Königsberg, Beynuhnen und Braunsberg gibt, und ein
umfangreicher Abbildungsteil ergänzen den Text. |
2012 gebunden 508 Seiten 103 Tafeln, 15
Farbtafeln 78,00 € 978-3-933925-92-3 |